Dies ist eine Lebensgeschichte, meine Lebensgeschichte, in Deutschland. Für mich sowohl Heimatland als auch Hass-Liebe zugleich. Ein gespaltenes, und heute überhaupt nicht mehr das Land, in welches ich nach dem Krieg hineingeboren wurde.
Es ist eine Geschichte voller Abenteuer, Erkenntnisse, geplatzter Träume und unerfüllter Versprechen. Versprechen einzelner Personen, aber auch und gerade der Politik, die dann im Laufe der Jahre einfach widerrufen wurden, wie z.B. das Rentenversprechen.
Ich werde chronologisch schreiben, aber immer da, wo es Bezugsbögen gibt, auch auf diese eingehen; und davon gab es einige in meinem Leben. Es ist natürlich, wie jede Autobiographie, eine subjektive Sicht der Dinge, aus meinem Blickwinkel. Aber es gab und gibt in meinem Leben inzwischen eine Menge Leute, die nur noch den Kopf schütteln, was mir in meinem Leben alles passiert ist und immer noch passiert. Ich werde Dinge, Vorgänge, Behörden und Personen schonungslos beim Namens nennen und wenn es sein muss, auch bloss stellen, sehe den Reaktionen dabei gelassen entgegen, denn ich werde stets nur die Wahrheit berichten. Selbstverständlich werden auch die Leute eine Rolle spielen, die eine gute, freundschaftliche oder fördernde Rolle eingenommen haben; auch davon gibt es einige.
Der Leser wird den kleinen Jungen begleiten, der in den Trümmern der Nachkriegszeit aufwächst, genauso, wie den 1er-Schüler, der schon als Schüler Raketen gebaut und sich mit den Lehrern angelegt hat. Aber auch den unglücklichen Jugendlichen, den kein deutsches Mädchen haben wollte, und den Uni-Absolventen, den auf einmal keine Firma einstellen wollte. Der Erfindungen gemacht hat, die ihm keiner gedankt hat, aber der auch zumindest Teile der Welt gesehen hat, in einer Zeit, als es ihm mal für einen gewissen Zeitraum recht gut ging. Der sowohl kurzzeitig in den USA als auch etwas länger in der Schweiz gearbeitet hat, und dabei auch mal den Aussenblick auf sein Heimatland geniessen konnte. Und der nach seiner Rückkehr nur noch in prekären Arbeitsverhältnissen ausgebeutet und schliesslich in Hartz IV entsorgt wurde, um mit 63 Jahren in die vorgezogene, gekürzte Rente zu gehen, wo selbst sein Vater, der Arbeiter war, in früheren Jahren auf DM-Basis eine deutlich höhere, fast doppelt so hohe Rente hatte.
Insgesamt muss ich sagen, mein Leben in Deutschland hat sich, zumindest für mich, nicht gelohnt; als Schulabschluss würde ich hier eine 4-5 geben, aber nicht für den Schüler, sondern für die Schule = das Land, Deutschland. Ein Land, welches in den letzten Jahren von einer Kanzlerin beispiellos gespalten und sozial niedergerungen wurde. Mein grosses Vorbild, Kanzler Schmidt, ist ja nun auch von uns gegangen, so wie viele Musiker meiner Jugend-Generation und für mich auch erschreckend viele Kollegen und Freunde, zum grossen Teil sogar jünger als ich. Insofern müsste ich eigentlich dankbar sein, finde mich aber zu Beginn meiner Rente als Akademiker mit Dr.-Titel in Armut wieder und in Prozessen und Verfahren verstrickt, um das, was man mir die letzten Jahre angetan hat, für das Alter wenigstens im Ansatz etwas zu mildern. Scheisse!
Insofern bleibt mir nur die (durchaus provokante) Aussage: Deutschland hat mich nicht verdient! Warum? Nun zur Antwort folgen Sie mir auf meiner über 60-jährigen Reise, mit einem Prolog sogar noch weiter in die Vergangenheit. Verfasst ist das Ganze in Form eines Media Books. Referenzen/Zitate sind nicht am Ende der jeweiligen Kapitel gedruckt wiedergegeben, sondern im Text gleich als Live-Links eingefügt, denen man folgen kann oder auch nicht. Das macht diese Story nicht nur zu meiner persönlichen, sondern auch zu einer Geschichte in der Geschichte, in die viele zeitgenössische Ereignisse eingebettet sind.
Mannheim, im Januar 2017
Joachim Emmert
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